Bitttage treffen den Nagel der Zeit auf den Kopf

04. Jun 2025

Am Bittmontag wurde in Unterbimbach um gedeihliches Wetter gebetet.

Wie in jedem Jahr, standen auch dieses Jahr, die Tage vor Christi Himmelfahrt unter der Bitte um gutes Wetter für Feld, Wald und Garten. Wie notwendig die Bitte um das doch so selbstverständlich geglaubte tägliche Bort geworden ist, haben uns die vergangenen Monate eindrücklich gezeigt. Zu wenig Regen und zu hohe Temperaturen haben die Monate März bis Mai geprägt. Nicht zum ersten Mal hat uns das Wetter der letzten Monate gezeigt, wie sehr sich unsere Welt verändert und wie wenig wir Menschen dagegen ausrichten können. Der Bittgang am Bittmontag in Bimbach ist also mehr als nur eine alte Tradition, die schon immer so stattgefunden hat. Der Bittgang, welcher uns auch in diesem Jahr teilweise am Ortsrand an Feldern vorbeigeführt hat, sollte uns Menschen immer wieder daran erinnern, unsere Lebensgrundlage ist bedroht.

In dieser immer bedrohlicheren Lage treffen die Bitttage den Nagel der Zeit auf den Kopf. Laut aktuellen wissenschaftlichen Berichten erreichen wir in diesen Jahren bereits sogenannte „klimatische Kipppunkte“. Als solche werden Ereignisse und Umstände bezeichnet, die durch menschliches Eingreifen nicht mehr zu korrigieren und reparieren sind. Teilweise ist der Klimawandel also schon so weit vorangeschritten, dass eigentlich nur noch beten hilft. Seien wir also mutig und vertrauen wir wieder mehr auf die Kraft des Gebetes, dass uns Gott in dieser herausfordernden Zeit hilft, neue Wege zu finden, wie auch in Zukunft unser tägliches Brot wachsen kann und die Schönheit der Natur erhalten bleiben kann. Der Bittmontag ist also nicht nur eine Frage der Tradition, sondern auch Ausdruck unserer Hoffnung, dass am Ende alles ein gutes Ende findet.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unsere Küster, für das Vorbereiten und Begleiten der Bittmesse und des Bittgangs und unseren Messdienern, die diesem Bittgang, trotz schwächelnder Teilnahme, einen würdigen Rahmen gegeben haben.